Zucker
Im Durchschnitt essen wir Schweizer 110g Zucker am Tag (28 Würfelzucker). Das ist fast unglaublich, aber wahr. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt maximal 25g am Tag! Beim weltweiten pro Kopf Konsum von Zucker sind wir gar auf Platz 5! Vor allem der versteckte Zucker, wie er z.B. in Fruchtjoghurt, Cola, Fertigpizza, Getreideriegel, Backwaren, Schoggi, Bouillon, Fertigsaucen, Chips, Frühstückscerealien usw. beigemischt ist, ist das unterschätzte Problem. Da Zucker ein günstiger Rohstoff und idealer Geschmacksträger ist, bedient sich die Nahrungsmittelindustrie an ihm. Das ist die Ursache für die gesundheitsgefährdende Zunahme des Zuckerkonsums. 40% der Erwachsenen und 20% der Kinder in der Schweiz sind übergewichtig. Nebst Zucker sind da auch zu wenig Bewegung, falsche Fette und der Bildungsabschluss der Eltern massgebend. Speziell für Kinder angepriesene Lebensmittel enthalten nicht etwa viele Nährstoffe, sondern oftmals viel Zucker und Fett.
Auf politischer Ebene sind die Probleme bekannt, werden aber auf Sparflame gehalten. Deshalb müssen wir selber aktiv werden und einen gesunden und genussvollen Umgang mit Zucker finden, um die Ernährung zuckerärmer zu gestalten.
Natürlich süssende Nahrungsmittel (Honig, Birnel, Ahornsirup, Agavendicksaft, Rübenzucker, Kokosblütenzucker, Roh-Rohrzucker) in kleinen Mengen verwendet sind o.k.
Zuckeraustauschstoffe (Xylit - Birkenzucker, Maltit, Mannit, Erythrit, Sorbit, Isomalt, Maltodextrin) haben einen geringeren Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, verursachen kaum Karies, können aber abführend wirken. In kleinen Mengen verwendet o.k.
Künstliche Süssstoffe (Aspartam, Cyclamat, Stevolglycoside, Saccharin, Neotam, Acesulfam) sind zahnfreundlich, haben kaum Kalorien, sind aber im Verdacht, krebserregendes Potential zu besitzen und die Verdauung zu irritieren. Deshalb besser nicht verwenden. Auch Steviolglycoside (Stevia) ist zur Mehrheit ein industriell hergestellter Süssstoff und meistens sind ihm andere Zuckerarten beigemischt. Die Pflanze kann als einjähriges Kraut bei uns im Sommer gehalten werden.
Meine Tipps im Umgang mit Zucker:
Die Gewohnheiten über die Notwendigkeit von täglichem Süssem überdenken. Achten Sie beim Einkauf auf den Zucker in den Produkten. Inzwischen gibt es sehr viele Alternativen, auch für Snacks. Benutzen Sie Zucker wie ein Gewürz wohldosiert. Zuckeranteil in Rezepten reduzieren. Schokolade und Desserts ab und zu und als etwas Besonderes geniessen. Zuckerreiche Lebensmittel mit ungezuckerten Lebensmitteln mischen (Wasser mit Fruchtsaft, Joghurt Nature mit frischen Früchten). Beim Einkauf auf Qualität und Herkunft achten.